Wattkartierung im Frühjahr

Kalt, nass und matschig

Mit viel Elan sind zurzeit unsere Freiwilligen-Teams draußen im Watt unterwegs, um das Bodenleben am Ende des Winters zu erfassen. Oft ist es hierbei noch ziemlich kalt und nass, so dass die jungen Leute meist dick eingepackt in Stiefeln, Regenhosen und Wetterjacken an die Arbeit gehen.
Ähnlich wie bei der Erfassung der Brutvögel kommen jetzt digitale Hilfsmittel zum Einsatz. Früher waren die Startpunkte der Zählstrecken mit dicken Pflöcken im Watt markiert. Von dort ging es mit  50-Meter-Leinen Stück für Stück in eine bestimmte Richtung durchs Watt. Heute sind hingegen alle Zählpunkte in einem GPS-Gerät einprogrammiert.

Die Wattkartierung jetzt ist wichtig, um zu erkunden, wie Muscheln, Schnecken, Würmer oder Krebse den Winter überstanden haben. Stürme mit höheren Fluten und starkem Wellengang gab es im Winter kaum, so dass sich Wasserläufe oder Sand- und Schlickflächen wenig verlagert haben. Daher sind auch nicht allzu viele unbewegliche Tiere wie Bäumchenröhrenwürmer oder Sandklaffmuscheln freigespült worden. Die kurze Frostperiode im Februar ließ aber manche Herzmuschelbestände im oberen Watt erfrieren.

Im August untersuchen die Teams dann, wie stark die Biomasse im Boden im Frühjahr und Sommer gewachsen ist. Mit der jährlichen Wiederholung dieser Erfassungen wollen wir feststellen, wie sich die Bestände der Bodenlebewesen langfristig entwickeln und auf Veränderungen reagieren.
 

Wattkartierung vor Hooge
Wattkartierung vor Hallig Hooge. Geleitet vom GPS-Gerät läuft das Freiwilligen-Team zahlreiche Probenpunkte an.
Notieren der Funde an der Bodenfläche
Vor Föhr notiert Rebecca zuerst alle an der Bodenoberfläche erkennbaren Tiere oder deren Spuren.
Bewegen des Stechrohrs mit vollem Körpereinsatz
Hannah nimmt dann mit dem großen Stechrohr eine Bodenproben. Keine leichte Arbeit.
Aussieben in flacher Pfütze
Schwierig ist es oft, dann ausreichend Wasser zum Aussieben von Muscheln, Würmern oder Schlickkrebsen zu finden. Manchmal muss man hierzu eine flache Grube buddeln, in der sich dannn Wasser sammelt.
Proben sieben in den Wellen
Im Süden von Amrum hat Janka am Rande der Sandbank sogar fließend Wasser zum Sieben.
Amrumer Team an der Sitzwanne im Watt
Einzigartigen Luxus bietet Marius, Janka und Sophie diese alte, halb im Boden versunkene Badewanne im Watt vor Norddorf. Einfach mal hinsetzen! Die tiefen Pfützen rundherum kann man zugleich gut zum Sieben der Proben nutzen.
Freiwillige nutzt Stechrohr wie ein Stehpult
Im Sandwatt vor Westerhever hält Sommer-Freiwillige Anne ihre neue "Kutte" lange Zeit ziemlich sauber.
Zwei Freiwillige an schlickigem Prielufer
Allerdings muss man auch vor Eiderstedt immer auf Überraschungen gefasst sein. Vor Vollerwiek geraten Jonas und Johanna vom Team aus St. Peter-Ording kurz vor der rettenden Steinkante in weichen Schlick.
Auf Knien im Schlickwatt
Ziemlich anstrengend, hier wieder herauszukommen.
Zwei Freiwillige in schlickigem Ölzeug
Auch vor Westerhever konnten Julie und Anne den Schlick letztlich nicht umgehen...