Osterflut im Nationalpark

Viele Salzwiesen und Halligen überspült

Neben Schneeschauern und Sandstürmen brachte Tief Ulli am Abend des Ostermontag auch ein ungewöhnliches Frühjahrs-Hochwasser mit sich. Am Eidersperrwerk lief die Flut etwa 1,2 Meter höher als normal auf. Viele Strände, Salzwiesen und die kleineren Halligen waren daher überspült.

Auf Hooge und Langeneß konnten unsere Freiwilligen die Flut hoch an den Sommerdeichen beobachten. Die Halligflächen blieben dort aber trocken. Ihre Kolleg*innen am Leuchtturm Westerhever hatten hingegen "Landunter". Für Anne, die dort gerade ihren Sommer-Freiwilligendienst begonnen hat, schon eine besondere Erfahrung. Viele Vorgängerinnen erlebten das erste Landunter erst im August oder September.

In der Vogelwelt hat die Flut zum Glück kaum Schäden angerichtet. Manche Gelege von Graugänsen oder sehr frühen Sandregenpfeifern gingen wohl verloren. Viele Watvögel oder Möwen wurden zwar von den Wellen in ihren Brutrevieren überrascht, verloren aber noch keine wertvollen Eier. In der Tümlauer Bucht sammelten sich Austernfischer oder Rotschenkel am Deich. Säbelschnäbler schwammen hingegen über ihren Revieren.

Wir hoffen, dass sich nun bald wieder ruhigeres Wetter einstellt, so dass dann Rotschenkel, Enten oder später auch die Seeschwalben erfolgreich und ohne Flutverluste brüten können.
Ab Sonntag schwärmen unsere Teams zum zweiten Gang der Brutvogelkartierung in ihre Betreuungsgebiete aus. Nach den Graugänsen werden dann Kiebitze und Uferschnepfen erfasst.

Leuchtturm Westerhever und Sandbank
Unsere Station am Leuchtturm Westerhever am Montagnachmittag. Die Sandbänke lagen noch trocken.
Lachmöwen am Priel
Der scharfe Wind war auch dann schon zu spüren. Diese Lachmöwen nutzten den Windschutz an einem Priel.
Leuchtturm Westerhever bei Landunter
Am Abend stand das Wasser allerdings gut einen Meter über Normal.
Leuchtturm Westerhever und Team bei Landunter
Die Leuchtturmwarft mit unserer Station und dem Nationalpark-Seminarhaus war komplett vom Wasser eingeschlossen. Das Team kontrollierte den frischen Spülsaum.
Thore hat seinen einjährigen Freiwilligendienst zusammen mit Julie und Maria im Juli begonnen. Anne unterstützt das Team jetzt im Sommerhalbjahr.
Zahlreiche Austernfischer am Deich
Viele Austernfischer warteten am Deich auf den Rückgang des Wassers.
Säbelschnäbler schwimmen
Diese Säbelschnäbler schwammen hingegen über ihren Brutrevieren.
Leuchtturm Westerhever bei Landunter zum Sonnenuntergang
Landunterstimmung kurz vor Sonnenuntergang.
Gänse Landunter Leuchtturm
Der abendliche Schlafplatzflug der Nonnengänse änderte sich durch das Landunter nicht. Die Vögel fliegen ohnehin abends oft bis hinaus auf das Wasser, wo sie Füchse nicht erreichen.
Leuchtturm Landunter Dämmerung
Auch lang nach Sonnenuntergang war bei den Gänsen noch Bewegung.