Keine Deponie von Hafenschlick vor Vogelinsel

Scharfe Kritik an geplanter Verklappung vor Scharhörn

Scharfe Kritik äußert die Schutzstation Wattenmeer an den Plänen der Hamburger Hafenbehörde HPA, Hafenschlick vor der Vogelinsel Scharhörn im Nationalpark Wattenmeer zu deponieren.

„Hamburg will seine Naturjuwelen als Abfallgrube missbrauchen“, klagt Katharina Weinberg, Naturschutzreferentin bei der Umweltschutzorganisation. Scharhörn liegt in der Elbmündung und gehört hoheitlich zum Gebiet des Stadtstaats. Seit 1990 bildet es zusammen mit Neuwerk die Kernzone des Nationalparks Hamburgisches Wattenmeer.

„Wir wenden uns entschieden gegen diese Form einer scheinbar billigen Problemlösung“, so Weinberg weiter. Ohne Beteiligung von Naturschutzverbänden und FFH- Verträglichkeitsprüfung solle der Schlick auf Hamburger Staatsgebiet entsorgt werden. Die großen Mengen an Sedimenten könnten von Gezeiten umgelagert werden und weit entfernt liegende Teile der angrenzenden Nationalparkgebiete durch Giftstoffe aus dem Schlick beeinträchtigen.

„Nach Aussage der Wirtschaftsbehörde werden jedes Jahr bis zu elf Millionen Kubikmeter Hafenschlick ausgebaggert“, berichtet Weinberg. Verladen in Kesselwagen würde daraus ein durchgängiger Zug von Hamburg bis nach Afrika reichen.

„Die HPA Hamburg muss, wie schon vor mehreren Jahren versprochen, ein tragfähiges Konzept zur Sedimentvermeidung vorlegen“, sagt Weinberg und fordert die Hafenbehörde auf, endlich die Ursache anzugehen, statt mit ihren Plänen das Weltnaturerbe Wattenmeer fortwährend durch belastete Schlickmassen zu gefährden.

Luftbild des Hamburger Hafens, Foto: Merlin Senger, CC BY-SA 3.0