Brutvogel-Kartierung
Den Rotschenkeln auf der Spur
Seit vielen Jahren zählen unsere Teams nicht nur alle zwei Wochen die Zugvögel im Nationalpark Wattenmeer, sondern kartieren auch die Brutbestände heimischer Küstenvögel. Die beiden ersten Durchgänge waren für die Freiwilligen-Teams noch relativ einfach. Mitte März waren nur die Graugänse zu erfassen, die allein durch ihre Größe weithin sichtbar sind. Ab dem 11. April kamen Kiebitze und Uferschnepfen hinzu. Hier hatten vor allem unsere Freiwilligen auf Sylt oder Föhr gut zu tun, die dort auch die Vogelbestände auf Feuchtwiesen im Binnenland erfassen.
Die letzten Apriltage waren jedoch für alle Teams eine echte Herausforderung. Denn jetzt waren flächendeckend die in allen Salzwiesen verbreiteten Rotschenkel zu zählen. Wegen der Gezeiten begann die Kartierung morgens oft schon kurz nach Sonnenaufgang. Mit ihrem Tarnkleid sind die Rotschenkel nur schwer zu entdecken und am besten zu erfassen, wenn sie etwa durch Greifvögel zum Auffliegen gebracht werden. Diese Beobachtung kostet aber viel Zeit. Außerdem muss man in breiten Vorländern jeweils bis an die Wattkante hinaus, um auch die Bestände dort nicht zu übersehen.
Quasi nebenbei waren in Strandgebieten auch schon die Sandregenpfeifer zu zählen oder insbesondere auf den Halligen auch die Brandgänse. Insgesamt waren es schon sehr fordernde Tage. Am nächsten Freitag beginnt dann für diese Arten der zweite Zähldurchgang sowie die erste Erfassung von Austernfischern, Lachmöwen oder Säbelschnäblern. Das werden dann die zeitaufwändigsten Vogelkartierungen des Jahres. Immerhin sind durch die Nutzung von Tablet-Rechnern im Gelände keine Einträge in Papierkarten mehr notwendig. Und somit muss man auch nicht mehr im Büro die Daten von der Papierkarte auf den Computer übertragen.
Gern erzählen unsere Freiwilligen auch auf vogelkundlichen Führungen vom Frühjahrsvogelzug in die Arktis und der Brutzeit im Wattenmeer. Die Termine stehen im Hauptkalender oder auf den Seiten der jeweiligen Stationen.
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