Wattkartierung im Nationalpark (2)

Naturschutzarbeit trotz Corona

Parallel zur Erfassung der Brutvögel lief in den vergangenen Wochen auch die Frühjahrs-Wattkartierung weiter. Hierbei steuern die Freiwilligen-Teams zahlreiche per GPS gespeicherte Probennahmepunkte in Schlick, Sand oder Mischwatt an. An jedem einzelnen nehmen sie dann Daten zum Boden und zu dessen Besiedlung auf.
Ziemlich anstrengend ist die "Stichprobe". Hierzu wird eine große Stechröhre in den Boden gedreht, dann damit ein ganzes Stück Watt herausgehoben und dieses schließlich ausgesiebt. Akkurat zählen die Teams Watt- oder Seeringelwürmer, Herzmuscheln oder "Rote Bohnen" ebenso wie Kleinkrebse oder Schnecken.

Die Wattkartierung läuft bereits seit 30 Jahren, um langfristige Veränderungen etwa durch den Klimawandel im Bodenleben erkennen zu können. In diesem Frühjahr wurde die Methode durch den Einsatz der GPS-Geräte an neue Standards angepasst.

Im Frühjahr ist die Naturschutz- und Umweltbeobachtungsarbeit unserer Freiwilligen-Teams im Weltnaturerbe Wattenmeer besonders umfangreich. Durch das Corona-Virus fehlen uns allerdings alle Einnahmen aus Wattwanderungen oder den Ausstellungen. Wir freuen uns daher ebenso über Unterstützung durch Spenden wie als Förderin oder Förderer. Herzlichen Dank!

Das Langenesser Freiwilligen-Team Mitte der Woche bei der Kartierung auf dem Watt in Richtung Oland.
An jedem Probenpunkt wird die Dicke der sauerstoffreichen Oxidationsschicht des Bodens gemessen.
Nora dreht die Stechröhre in den Boden und hebt einige Kilo Watt heraus.
Nach dem Sieben können die Tiere auf diesem wasserfesten Laminat gemessen werden. Hier z. B. eine mittelgroße Herzmuschel und ein Seeringelwurm. Alles wird Station für Station notiert.
Heute hatte Franziska mit dem GPS-Gerät den Probenplan im Blick.
Das Langenesser Team arbeitet insgesamt drei Gebiete nördlich und südlich der Hallig sowie eines vor Oland ab. Allein die Laufwege zwischen den Probepunkten umfassen über 30 Kilometer.
In den tiefsten Wattbereichen hat man nur ein kurzes Zeitfenster für die Probennahme. Dafür hat man schnell wieder genügend Wasser zum Aussieben. Nebenbei waren von Dagebüll zwei Kitesurfer unterwegs. Selten, dass unsere Freiwilligen-Teams in Corona-Zeiten auf dem Watt auf andere Menschen stoßen. Nach einem kurzen "Schnack" ging es weiter.
Auch das Husumer Team war viel draußen. Hier nahm Hannah eine Probe Mischwatt.
Wattkartierung im Watt vor Hallig Hooge.
Abschließendes Spülen der Utensilien zwischen Japsand und Hooge. Für heute ist alles fertig.