Tiefseefisch am Amrumer Strand

Brachsenmakrele aus Atlantik angespült

Mitarbeiter der Schutzstation Wattenmeer haben am 03.12.09 bei einem Kontrollgang am Strand von Amrum ein angespültes Exemplar der Brachsenmakrele (Brama brama) gefunden. Der etwa 40 Zentimeter lange Fisch stammt aus dem Atlantik und ist in der Nordsee nicht heimisch.

Hierzu der Meeresbiologe Rainer Borcherding von der Schutzstation Wattenmeer: "Diese Art wird nur alle Jubeljahre mal in Deutschland angespült. Kürzlich war ein Fund auf Sylt, davor ist die Art 30 Jahre lang nicht bei uns gefunden worden."

Im Aussehen ähnelt die Brachsenmakrele eher einem Piranha als der einheimischen Makrele. Sie besitzt ein hohe Stirn, ein schräg stehendes Maul und lange, sichelförmige Flossen. Ihre großen Augen kennzeichnen die Brachsenmakrele als Tiefwasserfisch, der im Halbdunkel des Meeres auf Beutefang geht.
Borcherding hierzu: "Seit zwei Jahren stellen wir eine drastische Zunahme von südlichen Arten an der Wattenmeerküste fest, weil die Nordsee wärmer wird. Die Brachsenmakrele ist hiervon aber nicht betroffen, da ihr die Nordsee zu flach ist. Sie wird immer ein seltener Irrgast bleiben."

Das Amrumer Exemplar war bereits von Möwen angepickt worden, so dass eine Präparation des Fisches nicht mehr möglich ist. Die Schutzstation Wattenmeer wird Flossen und Skelettteile des Fisches aufbewahren, um sie in einer Ausstellung über seltene Strandfunde zu präsentieren.

Ähnelt eher einem Piranha: Die Brachsenmakrele (Brama brama)