Nur im Sommerhalbjahr

Ganztägige Vogelzähl-Wanderungen auf die Außensände in den Ruhezonen im Weltnaturerbe Wattenmeer

Vergangene Woche konnten unsere Freiwilligen-Teams von Büsum, Pellworm und Hooge erstmals wieder ganztags hinaus auf "Ihre" Außensände laufen. Im März waren dafür noch die Tage zu stürmisch und zu kurz.
Denn man muss früh morgens vor dem Niedrigwasser losgehen, um erst nach mehrstündiger Wanderung draußen in den Ruhezonen des Nationalparks den Blauort-, Süderoog- oder Japsand erkunden zu können. Rund um das Mittagshochwasser zählen die Freiwilligen dann die Vögel, um zum Abendniedrigwasser wieder zurück zu laufen.
Spannend waren die Auswirkungen der Winterstürme, von denen der letzte erst Mitte März über die Sände gefegt war. Viele kleine Dünen des vergangenen Sommers haben die Fluten einfach weggespült. Blauortsand konnte das Büsumer Team erhöht von einer angespülten Fahrwassertonne überblicken. An der Seeseite des Süderoogsands stießen die Pellwormer nahe an den bekannten Resten der "Ulpiano" noch auf ein weiteres aus dem Sand freigespültes Wrack. Mal sehen, ob dieses identifiziert werden kann. Auf dem Japsand fanden die Hooger ein Faß und einen Rettungsring. Bis in den Oktober sollen die Zugvogelzählungen jetzt wieder laufen. Es sei denn, frühe Herbststürme machen den Teams einen Strich durch die Rechnung.

Die Außensände sind Teil der Ruhezone des Nationalparks und dürfen normalerweise nicht betreten werden. Ausnahmen gelten etwa für wissenschaftliche Erfassungen oder den Betrieb von Seezeichen wie der Bake auf dem Süderoogsand. Mehr über die wechselhafte 150-jährige Geschichte verschiedener Baken auf dem Sand steht in Heft 2018-1 der Zeitschrift "wattenmeer" hier zum Download.

Gut ausgerüstet für einen Tag auf dem Blauortsand war das Büsumer Freiwilligen-Team unterwegs. Hier sind sie schon an den Schlickgrasfeldern, die sich im Südosten des Sandes gebildet haben.
Diese Backbord-Fahrwassertonne hatte sich, wie viele andere, im stürmischen Winter auf Wanderschaft gemacht. Jetzt konnte das Team sie als Aussichtspunkt nutzen.
Vogelzählung weit draußen im Weltnaturerbe Wattenmeer vor der Dithmarscher Küste. Langsam muss man sich schon wieder Gedanken um den Sonnenschutz machen.
Erst im Abendlicht ging es zurück zum Deich und von dort mit dem Rad zurück in die Station in Büsum.
Am nächsten Morgen war es windiger. Am Japsand begann der Sand zu fliegen.
Die Pellwormer Freiwilligen hatten schon gut 12 Kilometer Wattwanderung hinter sich, als sie an der Seeseite des Süderoogsand diese Wrackreste entdeckten.
Der Süderoogsand ist der größte Außensand - und zieht sich "ewig".
Belohnung für insgesamt fast 15 Kilometer Fahrradtour (hin und zurück über Pellworm) sowie gut 30 Kilometer über Watt und Sandbank: riesige Vogelschwärme im Norden des Süderoogsands.
Wenn der Wind einschläft, scheint der Sand manchmal nur aus einem Wasserspiegel und dem Himmel darüber zu bestehen. Die hölzerne Bake ist übrigens ungefähr 20 Meter hoch.
Abends war auf dem Rückweg vom Japsand nach Hooge wieder mehr Bewegung am Himmel.