Kiebitze und Uferschnepfen

Ostern beginnt der zweite Durchgang der Brutvogelkartierung

Früh am Ostersamstag und in den folgenden Tagen schwärmen unsere Freiwilligen-Teams zur zweiten Runde der Brutvogelkartierung in den Nationalpark aus. Fast wäre es die Suche nach Ostereiern. Doch bei der Erfassung früher Brutvögel wie Kiebitz und Uferschnepfe werden nicht die Nester, sondern nur Brutreviere gesucht. Hierzu überblicken die Zählerinnen und Zähler möglichst von erhöhten Punkten wie auf dem Seedeich die Salzwiesen und suchen nach Tieren mit "revieranzeigendem" Verhalten. Bei Kiebitz und Uferschnepfe ist dies relativ einfach, da diese über ihrem Brutareal oft auffällige Balzflüge mit weithin hörbaren Rufen unternehmen.
Man muss allerdings genau hinsehen. Sind drei Vögel in der Luft, können es etwa 3 Männchen sein, deren Weibchen schon im Gras brüten. Genauso kann aber auch ein Paar gemeinsam sein Revier gegen einen Eindringling verteidigen. Es ist dann wichtig zu beobachten, wer in ruhigen Momenten wo mit wem gelandet ist.

Nach der Erfassung der Graugänse im März ist auch die Zählung der in den Salzwiesen nicht allzu häufigen Kiebitze und Uferschnepfen noch relativ einfach. Echte Herausforderungen sind die vier weiteren Erfassungen bis Anfang Juni. Dann sind die oft in großer Dichte in hohem Gras brütenden Rotschenkel oder später auch Seeschwalbenkolonien mit hunderten durcheinander fliegenden Vögeln zu zählen.
Die Brutvogelkartierung ist das aufwändigste Umweltbeobachtungsprogramm im Weltnaturerbe Wattenmeer, in das unsere Freiwilligen-Teams eingebunden sind. Sie ist Teil der Schutzgebietsbetreuung, die wir für das Land Schleswig-Holstein im Nationalpark durchführen.

Kiebitze sind gut an spektakulären Balzflügen über ihren Brutrevieren zu erkennen.
Im Gras sitzend fallen sie hingegen wenig auf.
Auch die braungraue Uferschnepfe ist im Grünland nicht immer einfach zu entdecken.