Heiße Tage - schwärmende Ameisen

Tausende Möwen auf Insektenjagd

Egal ob über Amrum, Husum, Tönning oder St. Peter-Ording, überall fliegen in diesen Tagen im und am Weltnaturerbe Wattenmeer die Ameisen. Hoch am Himmel fallen die winzigen Insekten allerdings kaum auf. Eher bemerkt man Schwärme von Hunderten, manchmal Tausenden Lach- und Sturmmöwen, die in engen Kreise und mit seltsamen Bewegungen die fliegenden Ameisen jagen. Die Möwen sind zurzeit im jährlichen Gefiederwechsel und können diese Nahrung gut gebrauchen.

Den sonst nur am Boden lebenden Ameisenköniginnen und den Männchen wachsen in der Fortpflanzungszeit Flügel. Gemeinsam steigen sie in die Luft, wo sich die Königinnen von verschiedenen Männchen begatten lassen und Millionen von Spermien in Samentaschen speichern. Die Männchen sterben danach und dienen manchmal den Arbeiterinnen als Nahrung. Die befruchteten Königinnen verlieren ihre Flügel und setzen sich in schon bestehende Nester oder gründen neue Kolonien. Aus dem einmal gesammelten Spermienvorrat können sie über viele Jahre lang Eier befruchten.

Gestern waren über dem Nationalpark vor St. Peter-Ording Tausende Lach- und Sturmmöwen auf Ameisenjagd.
Am 17. Juli waren sie auch über Tönning oder hier am Husumer Hafen in der Luft.
Vor St. Peter-Ording schwärmten vor allem Knotenameisen.
Am 23. Juli waren auf Amrum Schwarze Wiesenameisen unterwegs. Hier eine große Königin und darüber ein deutlich kleineres Männchen.
Mit akrobatischen Flugmanövern jagen die Möwen die Ameisen. Die Vögel wechseln zurzeit ihr Gefieder und sind daher besonders hungrig. Hier hatten offenbar zwei Möwen das selbe Insekt im Visier. Der obere Vogel ist mit dem dunklen Kopf noch im Brutkleid. Lücken im Flügel zeigen, dass Stück für Stück auch die Flugfedern ausfallen. Das untere Tier ist mit hellem Kopf schon im Winterkleid