Gestrandete Pottwale im Jahr 2016 stammten aus zwei Gruppen unterschiedlicher Herkunft

Ursache der Strandungen noch rätselhafter

Zu den im Januar und Februar vor gut zwei Jahren in der südlichen Nordsee gestrandeten Pottwale wurden jetzt noch einmal wissenschaftliche Forschungsergebnisse veröffentlicht. Danach stammten die Tiere wohl aus zwei Gruppen ganz unterschiedlicher Herkunft. Die Wale, die zuerst auf Texel, vor Helgoland und Büsum auftauchten, hielten sich nach Auswertung verschiedener Schlüsselsubstanzen viel in Gebieten mit vulkanischer Aktivität und höherer Meeresverschmutzung auf - wahrscheinlich rund um die Azoren und die Kanarischen Inseln. Die später vor Friedrichskoog und Büsum gestrandeten Tiere scheinen hingegen vor allem in arktischen Gewässern auf Nahrungssuche gegangen zu sein. Die Frage nach den Ursachen der Strandungen ist durch diese neuen Erkenntnisse nicht einfacher zu lösen. Denn warum sind zwei Walgruppen mit offenbar ganz unterschiedlichen Lebens- und Wanderstrategien fast gleichzeitig in die für sie tödlichen Flachzonen von Nordsee und Wattenmeer geraten? Ein Anfang dieses Monats vor Holland gefundenes älteres Tier ist wahrscheinlich an einer Lungeninfektion und damit an einer natürlichen Ursache gestorben. Die Wale vom Frühjahr 2016 waren hingegen allesamt relativ jung, gut genährt und gesund. Mehr zu den jetzt veröffentlichten Ergebnissen gibt es auf der Seite der Tierärztlichen Hochschule Hannover: www.tiho-hannover.de/de/aktuelles-presse/pressemitteilungen/pressemitteilungen-2018/pressemitteilungen-2018/article/2016-gestrandete-pottwale-gehoe/ Mehr über Pottwale und ihre Strandungen steht auch auf unserer Internetseite: www.schutzstation-wattenmeer.de/wissen/tiere/saeugetiere/pottwalstrandungen/

Zwei der Ende Januar vor Friedrichskoog gestrandeten Wale. Diese Tiere hatten zuvor offenbar überwiegend in arktischen Gewässern nach Nahrung gesucht.