Frühjahrs-Wattkartierung im Nationalpark
Nach 30 Jahren mit neuer Methode
In diesen Wochen ist die Arbeit in der Schutzgebietsbetreuung und der Umweltbeobachtung im Weltnaturerbe Wattenmeer besonders vielfältig. Von den verschiedenen Brut- und Zugvogelzählungen wurde hier schon berichtet. Gleichzeitig führen alle Freiwilligen-Teams jetzt auch die Frühjahrs-Wattkartierung durch. Nach 30 Jahren wurden deren Methoden gerade modernisiert und an internationale Programme angepasst.
Bislang wurden noch von Pfählen an der Salzwiese mit Kompass und langer Leine gerade Linien ins Watt gezogen, an denen alle 50 Meter die verschiedenen Bodentiere zu zählen waren. Jetzt sind die Zählstationen per GPS gespeichert und sollen so zweimal jährlich erfasst werden. Mit langen Stechrohren werden etwa Muscheln und Würmer aus dem Boden geholt, ausgesiebt, vermessen und notiert. Das Ganze ist eine ziemlich schlickige Angelegenheit, bei der zumindest eine Person halbwegs sauber und trocken bleiben sollte, um die Daten zu notieren.
Die diesjährige Kartierung lief überwiegend bei strahlendem Sonnenschein ab. Lediglich am 30.3. hatten einige Teams Pech und mussten mehrfach Regenschauer über sich ergehen lassen, bevor es dann wieder aufklarte.
Die Wattkartierung läuft jährlich einmal im März, um zu sehen, wie sich der Winter mit Sturmfluten und eventuell Eisgang auf das Bodenleben ausgewirkt hat. Die zweite Erfassung findet im August statt, wenn der Gehalt an Biomasse im Boden am höchsten ist.