Flexible Schutzzonen für junge Seehunde

Nicht jedes allein liegende Jungtier ist ein "Heuler"

Mitarbeiter der Schutzstation Wattenmeer finden jetzt im Juni, wenn die meisten Seehunde im Nationalpark geboren werden, mitunter allein am Strand liegende Jungtiere.
 
Dabei handelt es sich oft nicht um die sogenannten „Heuler“, die in der Stillphase den Kontakt zur Mutter verloren haben. Häufig sind es junge Seehunde, deren Mutter noch in der Nähe ist. „Nicht jedes allein liegende Jungtier ist schwach oder krank und muss in die Seehundstation nach Friedrichskoog. Oft reicht es aus, Zeit und Raum zu geben, damit die Mutter zu ihrem Jungen zurückkehren kann“, erläutert Katharina Weinberg, Naturschutzreferentin der Schutzstation Wattenmeer.
 
Hierzu richten die Freiwilligen-Teams der Schutzstation in Absprache mit den Seehundjägern flexible Schutzzonen ein und bewachen die jungen Robben. Menschen oder Hunde werden in größerem Abstand um die Tiere herumgeführt, so dass Mutter und Kind ungestört wieder zueinanderfinden können.
 
Manchmal tauchen junge Seehunde an ungewöhnlichen Stellen auf. So fanden Schutzstation-Mitarbeiter in dieser Woche ein Tier im Eiderstedter Vorland. „Diese Seehunde sind meistens schon abgestillt und erkunden auf eigene Faust ihren Lebensraum“, sagt Weinberg. Hierbei gelangen sie zuweilen in hochliegende Salzwiesen, bis nah an den Deich oder sogar in die Häfen hinein. Freiwillige und Seehundjäger behalten auch diese Robben im Blick, um sicherzugehen, dass sie wieder den Rückweg ins offene Meer finden.
 
Beobachtungen junger Seehunde können bei den Schutzstationen oder direkt bei den Seehundjägern gemeldet werden.

Ältere Seehundjunge gelangen auf ihren Erkundungstouren...
auch an ungewöhnliche Orte, wie hier an einen kleinen Priel mitten im Vorland.
Zum Schutz junger Robben richten die Freiwilligen der Schutzstation Wattenmeer flexible Ruhezonen ein.