"Call for Action" für das Wattenmeer 2018

Ziele für die kommenden vier Jahre

Nach der Trilateralen Regierungskonferenz im Mai in Leeuwarden haben zahlreiche Naturschutzorganisationen aus der gesamten Wattenmeerregion mit einem "Call for Action" wie schon 2014 gemeinsame Ziele für die kommenden vier Jahr formuliert.

Da die Küstenregionen aller drei Wattenmeer-Anrainerstaaten unverändert vielen Gefährdungen ausgesetzt sind und teilweise die Nutzungsansprüche sogar steigen, soll die Kooperation über die Grenzen hinweg weiter gestärkt werden.

Die Verbände wollen hierbei folgende Schwerpunkte setzen:

1. Besserer Schutz der Unterwasserwelt
Trotz der gestiegenen Zahl von MSC-Zertifizierungen stehen viele Fischereien noch nicht im Einklang mit den Schutzzielen für das Wattenmeer. Um wieder eine ursprünglichere Artenvielfalt zu erreichen, sind größere fischereifreie Zonen im Wattenmeer notwendig.

2. Besserer Schutz für Küstenvögel
Angesichts sinkender Bestände vieler Vogelarten muss der Schutz ihrer Brut- und Rastgebiete im Wattenmeer verbessert werden. Besonders wichtig ist hierbei zurzeit, die Ausbreitung von Prädatoren auf weitere Inseln und Halligen zu unterbinden.

3. Nachhaltige Schifffahrt
Die Schifffahrt ist für das Wattenmeer nicht nur Emissionen, Störungen oder mögliche Verschmutzungen ein Risiko, sondern beeinträchtigt es ebenso durch Baggerungen oder Ausbaumaßnahmen. Insgesamt muss sich die Schifffahrt stärker an die Umwelt anpassen als anders herum.

4. Tourismus als Partner, Umweltbildung als gemeinsame Aufgabe
Die 2014 verabschiedete Tourismusstrategie für das Weltnaturerbe Wattenmeer ist in vielen Bereichen noch umzusetzen. Hierbei müssen auch die Grenzen des Wachstums stärker berücksichtigt werden.

5. Heute Klima schützen und zugleich Anpassungsmaßnahmen vorbereiten
Angesichts der möglichen Folgen des Klimawandels kann und muss die Wattenmeerregion deutlich mehr zur Erreichung der Klimaziele beitragen. Dies muss allerdings im Einklang mit dem Naturschutzes erfolgen.
Auch Maßnahmen zu Anpassung an steigende Pegel müssen, wie bereits bei einigen Projekte realisiert, von vorn herein in enger Kooperation von Küsten- und Naturschutz geplant werden.

Der vollständige "Call for Action" 2018 für das Wattenmeer steht hier zum Download.
Der Vorgänger von 2014 steht hier.