Walkadaver vor Sylt angetrieben

Vermutlich toter Zwergwal

Nach dem Orca-Fund im Februar am Rantumer Strand wurde nun ein zweiter größerer Meeressäuger in diesem Jahr tot vor der Nordseeinsel Sylt entdeckt. Der vor List treibende Kadaver wurde am 16.08.16 von Sylter Seenotrettern in das Hafenbecken im Sylter Norden bugsiert, um eine Behinderung der Schifffahrt zu vermeiden und soll am 17.8.16 geborgen werden. Vermutlich handelt es sich um einen Zwergwal. Diese eher in der offenen See anzutreffende Walart kann bis zu zehn Metern lang werden. Der starke Verwesungsgrad des Kadavers, an dem Rückenfinne und Kopf fehlen, deutet daraufhin, dass er schon längere Zeit im Wasser getrieben ist.

Ein Zusammenhang mit den gestrandeten Pottwalen im Februar 2016 vor Dithmarschen ist derzeit nicht zu erkennen. Die Untersuchung von Proben durch das ITAW-Institut in Büsum soll die Artzugehörigkeit klären und eine Sektion mögliche Rückschlüsse auf die Todesursache liefern, wenn dieses beim Zustand des Kadavers noch möglich ist.

Der letzte bekannte Fund eines Zwergwals wurde 2013 von Mitarbeitern der Schutzstation Wattenmeer auch auf Sylt gemacht. Das damalige fünf Meter lange Tier war vermutlich Opfer einer Schiffskollision.
 

Toter Walkadaver vor List auf Sylt, Foto: NDR