Pottwal-Sonderausstellung in der „Arche Wattenmeer“ auf Sylt

Sehenswerte Dokumentation über die größte Wal-Massenstrandung der letzten Jahrhunderte im Wattenmeer

Fast dreißig Pottwale strandeten 2016 an europäischen Stränden, davon allein 22 im Wattenmeer. Die 15 bis 20 Tonnen schweren Zahnwalbullen hatten sich auf ihrem Weg aus der Arktis in die Nordsee verirrt.

„Strandungen von Großwalen in der Nordsee sind historisch gesehen keine Seltenheit“, berichtet Dennis Schaper, Stationsleiter der Schutzstation Wattenmeer anlässlich der Eröffnung einer Pottwal-Sonderausstellung in der Hörnumer Arche Wattenmeer auf Sylt. Trotzdem stelle Wissenschaftler die jüngste Strandungswelle vor ein Rätsel. „Möglicherweise wurde der Orientierungssinn der Wale durch Unterwasserlärm gestört oder die Tiere sind einfach ihrer Nahrung gefolgt“, sagt Schaper. Sogar die Auswirkung von Sonnenflecken sei als Ursache diskutiert worden.
 
Auf zwanzig Ausstellungstafeln haben Fachleute des LKN den aktuellen Forschungsstand zusammengestellt und die aufwendige Bergung und Untersuchung der gestrandeten Tiere mit vielen Fotos dokumentiert. Auch über die Biologie der Pottwale erfahren die Besucher viel Wissenswertes. „Zu den besonderen Exponaten gehören ein echter Pottwalzahn und Tintenfischschnäbel, Überreste der Lieblingsbeute dieser Giganten“, sagt FÖJlerin Svea Detels, die für die Betreuung der Ausstellungsgäste zuständig ist.
 
Die Ausstellung, eine Leihgabe des Landesbetriebs für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz, ist noch bis Ende Oktober im Rahmen eines Arche-Besuches zu sehen.
 

Arche Wattenmeer Hörnum, Öffnungszeiten Di-So 10-18 Uhr, nähere Informationen im Internet www.schutzstation-wattenmeer.de oder telefonisch unter 04651/881093